#89 Folgen narzisstischer Gewalt

Transformations – Inspiration

In dieser Folge widme ich mich einem kleinen Bündel an Hörerinnen- und Hörerfragen. Ich erhalte sehr viele Mails und Nachrichten, vor allem immer wieder zu den Podcastfolgen, die ich zu narzisstischer, toxischer Gewalt aufgenommen habe. Dieses Thema scheint so viele Menschen zu betreffen, dass es immer wieder Fragen dazu gibt…

In dieser Folge erfährst Du:

  • Was es für eine Wirkung hat, wenn man als Kind nicht beschützt wird
  • Dass der/die passive Täter/in meist selbst traumatisiert ist
  • Welche Ego States sich aus toxischer Gewalterfahrung entwickeln
  • Wie man mit toxischen Beziehungsmustern heilsam umgehen kann
  • Dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in den Traumafolgen gibt

Ich möchte in dieser Folge auf gezielte Fragen eingehen. Deswegen möchte ich dich zu allererst einladen, falls du meine Folgen zu emotional, narzisstischer Gewalt noch nicht gehört haben solltest, dann lausche vielleicht erst einmal in die eine oder andere hinein, um dich mit dem Thema vertrauter zu machen. Das sind keine so lustigen Folgen, sondern Folgen, in denen ich tatsächlich Formen der emotionalen, seelischen Gewalt beschreibe, Dynamiken aufzeige, die sie beinhalten und auch über Folgen spreche. Du findest diese Podcastfolgen in den Shownotes verlinkt, so dass du, wenn du magst, gleich reinlauschen kannst. Ich möchte dich natürlich auch, bei dieser Folge, herzlich einladen beim Lauschen ganz gut auf dich zu achten. Wenn ich über diese Art der Traumatisierung spreche und du selbst in irgendeiner Weise betroffen sein solltest, dann ist es natürlich möglich, dass etwas in dir getriggert wird. Deswegen sei eingeladen immer orientiert zu bleiben im Hier und Jetzt, schau, dass du es bequem hast. Vielleicht auch wenn es dir guttut, einen Zettel und einen Stift parat hältst um eventuell das was du für dich wahrnimmst gleich raus und auf Papier zu bringen. Erlaube dir immer wieder Pause zu drücken oder den Podcast tatsächlich zu unterbrechen. Erlaube dir einfach wahrnehmend für dich zu sein, damit dieses Lauschen für dich etwas Heilsames, bereicherndes darstellen kann und keine Belastung. Solltest du von diesem Thema nicht betroffen sein, was ich dir von ganzem Herzen wünsche, dann mag ich dich einladen ganz herzlich zu lauschen mit einem neugierigen, interessierten Ohr. Denn es gibt viele Menschen, die von diesen Gewaltformen im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal betroffen waren oder es noch sind. Es ist so wichtig, dass wir als Mitmenschen dafür sensibler werden, das zu erkennen, es wahrzunehmen, wann jemand in einer solchen Not ist oder in Mustern und Strategien steckt, die aus dieser Not heraus entstanden sind. Sodass unsere Beziehungen heilen können, dass unsere Zwischenmenschlichen Interaktionen sich vertiefen und verbessern können. Sodass schlicht und einfach gesagt Heilung entstehen kann, statt dass weiter Not und Einsamkeit und Spaltung und Trennung regieren. Die erste Frage meiner Hörerin, die ich in der heutigen Folge bewegen werde, hat es gleich ziemlich in sich. Es ist die Frage, welche Rolle es spielt, wenn ein Elternteil bei der Gewaltausübung des anderen Elternteils zusieht und nicht eingreift. Diese Frage können wir weiter fassen, nicht nur bezogen auf narzisstische Gewalt, emotionale Gewalt oder emotionalen Missbrauch. Man kann das hier einfach auf alle Arten von Gewalt beziehen. Was spielt es für eine Rolle, wenn ein Elternteil Täter ist, und der andere Elternteil nicht schützt und nicht eingreift? Da möchte ich einmal tief durchschnaufen, denn die Wirkung, die das hat, ist eine mächtige und eine verheerende. Wenn ein Kind Gewalt durch einen Elternteil erlebt, gleich welcher Art, dann ist das allein schon mit das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Wenn ein weiterer Elternteil dabei zusieht, dann wird das Schlimme noch schlimmer und etwas Zweites, ganz schreckliches gesellt sich dazu. Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, das werden viele Betroffene auch bestätigen, die hier gerade lauschen, dass diese Konstellation eher die Regel ist. Wenn ein Elternteil gewaltvoll ist, in einer Täterrolle ist, dann ist es fast die Regel, dass das andere Elternteil das Ganze schweigend mitträgt. Selbst wenn es gewisse Widerstände dagegen gibt, diese kommen nicht gegen die Gewalt an. Auch diese Dynamik möchte ich kurz ein Stückweit erklären.

Bindungspersonen als Bedrohung – wie wirkt das auf ein Kind?

Wenn ein Elternteil von einem Kind als bedrohlich empfunden wird, oder besser, wenn eine Bindungsperson von einem Kind als bedrohlich empfunden wird, dann ist das schon allein eine traumatische Situation für sich. Das Ausmaß an Ohnmacht und Hilflosigkeit ist kaum zu übertreffen. Denn Kinder sind, wie du sicherlich weißt, von Natur aus auf ihre nahen Bindungspersonen emotional sehr angewiesen. Es ist ein sehr komplexes Geschehen, was in einer kindlichen Psyche abläuft, wenn ein Elternteil bedrohlich wird. Es ist eine hohe Not, auf einer Ebene innerlich angewiesen und gebunden zu sein und auf einer anderen Ebene bedroht zu sein und geschädigt zu werden. Für die allermeisten Kinder gilt in der Kindheit die Regel/das Gesetz sozusagen, dass man, wenn man von einer Bindungsperson bedroht oder geschädigt wird, nicht fliehen kann. Wenn man äußerlich nicht fliehen kann, muss man innerlich fliehen. Daraus ergeben sich dann gewisse Psychodynamiken der Dissoziation, der Abspaltung und auch das Entwickeln von inneren Anteilen und gewissen Strategien, die diese inneren Anteile tragen. Dazu erzähle ich gleich noch ein bisschen mehr. Ein Kind, das bedroht ist von einem Menschen, hätte natürlich den Impuls bei einem anderen vertrauten Menschen Zuflucht zu suchen. In unserem Beispiel bei der Mutter. Nun erlebt dieses Kind aber, dass die Mutter zusieht bzw. wegsieht. Dass sie nicht eingreift, nicht schützend dazwischen geht. Wie du dir vermutlich vorstellen kannst, vergrößert das die Not des Kindes um ein Vielfaches. Das Ausmaß an Alleinsein, an alleingelassen werden ist nicht zu übertreffen…

…wenn du mehr erfahren möchtest, lausche meinem Podcast auf YouTube, Spotify oder iTunes.

Shownotes

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