#71 (Spirituelle) Missverständnisse, die Dir Dein Jahr verderben können

Transformations – Inspiration

In meiner Praxis begleite ich Menschen auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Themen…

Ein Schwerpunkt in meiner Praxis ist die Traumatherapie. Gleichzeitig bin ich ein sehr spiritueller Mensch und lebe meine Spiritualität sichtbar, aktiv und ganz integriert in meinem Alltag und auch in meinem Arbeitsalltag.

In dieser Folge erfährst Du

  • dass so manche spirituellen Weisheit verheerende Auswirkungen haben kann
  • wie wichtig es ist, zu differenzieren
  • dass Vergebung keine Universallösung ist
  • Dass das sogenannte Ego deine Wertschätzung verdient hat
  • Mit welcher Ausrichtung und inneren Haltung du wirklich du selbst sein kannst

Wahrhaftigkeit, Verbundenheit, Wohlwollen und Bewusstheit

So begleite ich auch meine KlientInnen aus meiner spirituellen Sicht, aus meiner Sicht der Verbundenheit und von meiner ganz eigenen spirituellen Warte aus. Deswegen ist mein Klientenfeld ein Feld aus Menschen, die überwiegend spirituell interessiert oder offen sind. So begegne ich in der Praxis vielen Menschen, die sowohl mit Traumatisierung aus ihrer Vergangenheit zu tun haben, als auch spirituell sind. Es gibt so manche Dinge in der psychospirituellen Szene, die im Zusammenhang mit Trauma ein komplett verheerendes Wirkungsfeld entfalten. Die zu so schrägen Missverständnissen führen können, dass sich besonders Menschen, die Trauma tragen, in diesen, teilweise nach Allgemeinplätzen klingenden Aussagen, nur missachtet fühlen können. Manchmal ist es jedoch so, dass man das als traumatisierter Mensch selbst noch gar nicht so empfindet und sich dann durch so manche spirituelle Sichtweise unter Druck setzt. Deswegen ist es mir so wichtig darauf einzugehen. Ich möchte das gerne in dieser Neujahrsfolge machen, um dich zu unterstützen oder etwas Unterstützendes anzubieten, um das neue Jahr in einer Haltung zu beginnen, die zu deiner eigenen Natur passt. Ich möchte dich anregen und einladen, egal ob du Trauma trägst oder nicht, dich für das neue Jahr in eine Haltung zu begeben, die mit Wahrhaftigkeit verbunden ist. In der deine Wahrhaftigkeit Platz findet. Eine innere Haltung, in der deine Natur vorkommt. Ich mag dich einladen, eine innere Haltung der Verbundenheit einzunehmen, des Wohlwollens und der Bewusstheit. Ich glaube diese vier Worte – Wahrhaftigkeit, Verbundenheit, Wohlwollen und Bewusstheit – sind Kräfte, die wir brauchen um zu heilen. Es sind Qualitäten, die uns sehr helfen, uns selbst zu begleiten und uns selbst zu verstehen, ohne zu sehr in ein Bewerten oder Abwerten zu geraten oder in der Trennung oder Spaltung zu verharren, die vor allem Trauma häufig mit sich bringt.

Stranden in einem Schuldgefühl

Die Meisten Sätze, die ich heute nennen werde, sind in sich gar nicht verkehrt aber können eben missverstanden werden. Ich begleite viele Menschen, die schwer erkrankt sind, die durch ihre Diagnosen oder ihre Erkrankungen durch viele traumatische Situationen müssen. Viele Menschen fragen sich dann in solchen Situationen, warum sie erkrankt sind. Es gibt diese Aussage in der psychospirituellen Szene „Hinter jeder Krankheit steckt eine psychische Ursache.“. Manchmal folgen darauf Sätze wie „Was hast du nicht gelebt…“, „Welche Gefühle sind nicht aufgearbeitet…“, „Wem hast du noch nicht vergeben…“, „…,dass du so krank werden musstest?“ Diese Schlussfolgerung ist fatal! Sie vermittelt den erkrankten Menschen ein subtiles oder manchmal auch sehr offensichtliches Schuldgefühl. „Wenn ich es anders gemacht hätte/Wenn ich mich selbst wirklich kennen würde/Wenn ich nicht dies oder jenes in meinem Leben versäumt hätte, dann hätte ich diese Krankheiten nicht.“. So wird das Ganze destruktiv. In einem Schuldgefühl zu stranden, ist ein Stranden wie auf einer Sandbank jenseits jeden Flusses, jenseits von Festland. Es ist einfach ein Feststecken im Nirgendwo und es geht nicht mehr weiter. Ich möchte also diesen Satz „Hinter jeder Krankheit steckt eine psychische Ursache“, kritisch betrachtet wissen. Wenn du davon betroffen sein solltest oder jemanden kennst, der krank ist, der sich mit solchen Fragen plagt, dann mag ich dich einladen, klar zu sein, dass sicherlich Körper und Seele, also auch Psyche, zusammenhängen. Dass es ein Gesamtgefüge ist, das sich gegenseitig beeinflusst. Dass wir aber gleichzeitig so komplexe Wesen sind, so tief komplex, dass unser menschlicher Verstand es wahrscheinlich niemals alles greifen, umfassen und verstehen kann. Es wäre viel zu einfach zu sagen, deine Krankheit hat eine psychische Ursache, die aus einem Versäumnis stammt. Ich würde versuchen es eher in die Richtung zu drehen, dass ein psychisches Wohlbefinden auf deinen Genesungsverlauf einen wertvollen, wohltuenden Einfluss haben kann. Und dass du, indem du dir gut tust, dem Prozess der Genesung oder dem Prozess des Krankheitsgeschehens mit mehr Bewusstheit und mit mehr Liebe zu dir selbst gestalten kannst.

Vergebungsrituale als Trend

Ein Satz aus einer ganz anderen Richtung ist mit auch häufiger begegnet im vergangenen Jahr. Es ist weniger ein Satz als ein regelrechter Trend. Der Trend zur Vergebungsarbeit. Ich sehe darin die Sehnsucht, das Bemühen und den Herzenswunsch nach Frieden und Verbundenheit. Das finde ich höchst anerkennenswert. Zum Thema Vergebung habe ich eine ganz eigene Podcastfolge gemacht. In Folge #22 mit dem Titel „Die Kraft der Vergebung“ betrachte ich das Thema Vergebung sehr differenziert…

…wenn du mehr erfahren möchtest, lausche meinem Podcast auf YouTube, Spotify oder iTunes.

Shownotes

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